Hoffnung I

Hallo meine Lieben. Heute möchte ich die zwei letzten Beiträge miteinander verbinden und euch einen Teil meines neuen Projekts vorstellen: Digitale Gemälde, Femme Fatale und dann auch noch eine Andeutung auf Gustav Klimt, was da wohl rauskommen wird?

 

Ich greife aber erstmal noch etwas weiter vor. Erinnert ihr euch noch an John Berger und sein Buch "Ways of Seeing"? Hier beschreibt er wie Männer als Künstler und Kunstbetrachter nackte Frauen begutachten. Zur Erinnerung findet ihr unten über den Button den Eintrag zu dem Thema:   

Es ist also immer der Blick des Mannes, der auf der - zumeist nackten - Frau ruht, so auch Klimt. Durch seine Portraits von Ehefrauen aus dem reichen Großbürgertum Wiens finanziell unabhängig geworden - was eine Seltenheit ist - schafft er sich in seinen freien Werken einen ganz eigenen Archetyp Frau. "Gefährlich und intuitiv" blicken Klimts Femme Fatales den Betrachter an, ganz im Gegensatz zu der Passivität, die den Blicken der gemalten Ehefrauen innewohnt. Unten seht ihr ein Beispiel dafür:

Gustav Klimt - "Bildnis Gertrud Loew" (Ausschnitt) - 1902 - Öl auf Leinwand - 150 x 45,5 cm - Privatsammlung - Wien

 

Wie passt das aber mit der ebenfalls zumeist nackten Femme Fatale zusammen, die doch den "Kampf der Geschlechter" gewinnt und den Mann unterwirft oder gar ins Verderben stürzt? 

Die Antwort darauf liefert meine fertige Installation. (Diese ist noch in Arbeit.) Dort begegnen sich Femme Fatale und Künstler wieder, jedoch in umgekehrter Konstellation. Es ist der Blick der Femme Fatale, der auf dem nackten Künstler ruht. Mit Blick ist an dieser Stelle wirklich die Reduktion auf das Auge der Femme Fatale Klimts gemeint. Hier sei der Bogen zu digitaler Malerei bei Adobe Sketch gezogen, denn in der praktischen Umsetzung male ich zunächst die Augen aus Klimts Gemälden, die eine Femme Fatale zeigen ab. 

 

Gustav Klimt - "Die Hoffnung I" - 1903/04 - Öl auf Leinwand - 189,2 x 67 cm -

National Gallery of Canada - Ottawa

Warum aber digital? Warum nicht klassische Malerei mit dem Pinsel auf der Leinwand? Naja, die einfache Antwort ist: Ich finde Adobe Sketch unglaublich cool und arbeite gerne damit. Ein bisschen mehr ausgereift und hinterfragt ist aber folgende Antwort: Die Femme Fatale ist eine selbstständige Frau, die auf keinen Mann angewiesen ist. Sie ist also wie man heutzutage sagt modern und emanzipiert. Ebenso modern ist die Methode der Malerei auf dem iPad. Wenngleich sie in der Kunst nicht revolutionär ist, denn auch David Hockney malt bereits auf iPhone und iPad. 


Oben links seht ihr nun meine Interpretation des Blickes der Hoffnung I. Mehr zu dem Gemälde findet ihr oben über den Button. Mehr über mein neues Projekt und weitere Augen der verhängnisvollen Klimt Frauen folgen in Kürze. 


Mehr zu den Künstlern Gustav Klimt und David Hockney findest du auf Künstler.

Wenn du dich mehr über Klimts Femme Fatale einlesen möchtest findest du in den Texten von Gilles Néret und Regine Schmidt mehr dazu. Die genaue Literaturangabe findest du hier.   

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